Sexy Schulmädchen aus alten Zeiten
Jun 7th, 2010 by admin
Was vor 40 Jahren über die Kinoleinwände der Bundesrepublik flimmerte, entlockt uns heute ein amüsiertes Schmunzeln. „Schulmädchen-Report“, „Liebesgrüße aus der Lederhose“ und „Lass jucken, Kumpel“ zogen nicht nur ein Millionenpublikum in die Kinos, sondern wurden für viele deutsche Schauspieler zum Karrieresprungbrett.
Der erste Teil der „Schulmädchen-Report“-Reihe zog damals mehr als sieben Millionen Deutsche in die Kinos. Und auch international wurde die Serie ein richtiger Erfolg. Die insgesamt 13 Teile wurden in 38 Länder verkauft und weltweit von mehr als hundert Millionen Menschen gesehen.
Nach Krieg, Aufbau und Wirtschaftswachstum nun die radikale Aufklärung mit dem Holzhammer. Keine Fantasie, die ausgelassen wurde. Zum Schrecken der entsetzten Eltern.
Der „Schulmädchen-Report“, Sexfilmchen im Doku-Stil machte vor nichts halt. Vergewaltigung, Inzest, vögelnde Lehrer, Jungpriester und dazwischen ein wenig Real-touch beim Liveinterview auf der Straße. „Heute schon masturbiert?“
Das Publikum fand’s großartig. 1971 war das erfolgreichste Jahr für den deutschen Sexfilm. Von 90 Kinoproduktionen dreht es sich in 38 vorwiegend um Sex. Vom Erfolg beflügelt, werden Nachahmer nur so aus dem Boden gestampft. Nichts ist zu peinlich. „Hausfrauen-Report“, der „Schüler-Report“, „Seitensprung-Report“ oder Streifen mit so wohlklingenden Titeln wie: „Die goldene Banane von Bad Porno“ oder „Mädchen beim Frauenarzt“ sollen die neue die Lust der Deutschen an der sexuellen Freiheit demonstrieren. Sex is beautifull, drum lasst uns alles vögeln, was „nicht bei drei auf den Bäumen ist“.
Insgesamt wurden in den siebziger Jahren fast 300 Sexfilme in Deutschland gedreht. Bleibt die Frage: Wer zog sich denn da aus? Gecastet wurde überwiegend von der Straße weg oder man bediente sich am attraktiven Verkaufspersonaler der Berliner Kaufhäuser. Der Verdienst war für damalige Verhältnisse beachtlich. Eine Tagesgage von 500 Mark – dafür zog Fräulein sich schon mal vor laufender Kamera aus. Und nicht nur sie – auch so mancher spätere TV-Star nutzte die Sexfilmwelle um auf ihr in höhere Karrieresphären zu reiten. Sascha Hehn, Heiner Lauterbach und Katja Bienert aus der „Praxis Bülowbogen“, Ingrid Steeger – sogar Annemarie Wendl – in der „Lindenstraße“ die burschikose Hausmeisterin Else Kling, hüpften frivol durch so manches Sexfilmchen.
Darüber reden die Darsteller heute natürlich nicht mehr allzu gern. Bekenner wie Konstantin Wecker, der in Filmen wie „Geilermanns Töchter“ oder „Beim Jodeln juckt die Lederhose“ sein Bestes gab, sind eher selten.