Wirrwarr um E10
Mrz 10th, 2011 by Telefonsex Sofort
Es nimmt kein Ende – das Wirrwarr um den neuen Biosprit E10. Da haben Politiker und Konzerne einfach die Mündigkeit und Macht der Bürger unterschätzt. Und selbst nach dem extra einberufenem Benzingipfel ist der Verbraucher nichtbesser informiert.
Man muss sich schon fragen, ob das Ganze eine Taktik war. Leise, still und heimlich sollte auf E10 umgestellt werden. Dass bis heute nicht klar ist, ob die Autos den neuen Sprit auch wirklich vertragen und vor allem, ob er denn nun die Umwelt weniger belastet, als Normal- oder Superbenzin – all das bleibt offen und heizt die Spekulationen an.
Eine Möglichkeit ist ja, dass alles extra so eingefädelt wurde, damit die Tankstellen den Super-Sprit loswerden. Alle tanken Super, weil sie den neuen Sprit nicht wollen und die Konzerne sind fein raus. Erst einmal, weil sie die Reste los sind und dann noch für „teuer“ Geld, denn der Spritpreis hat ordentlich zugelegt.
Die andere Variante ist, dass Politik und Konzerne die Autofahrer wirklich unterschätzt haben. Das haben nun die Pächter auszubaden, die gezwungen sind, eine bestimmte Menge an E10 zu verkaufen, anderenfalls droht ihnen Strafe.
Insgesamt zeigt sich mal wieder die Unfähigkeit der Politiker, Entscheidungen transparent und nachvollziehbar zu machen. Da wird einfach beschlossen, durchgedrückt und am Ende stehen alle da und zucken mit den Schultern. Und das eigentliche Anliegen, nämlich der Umweltschutz?
Grünen-Chef Cem Özdemir hat da eine ganz klare Meinung: „E10 löst unsere Probleme nicht“. Stattdessen fordert er zum Schutz der Umwelt ein Tempolimit auf Autobahnen. Auch die Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ sieht die Einführung von E10 mehr als kritisch: „Je mehr das Ethanol nachgefragt wird, desto mehr Nahrungsmittelanbau in der Dritten Welt wird verdrängt – und desto mehr Menschen müssen hungern.“